Das Storchenjahr 2000 im Naturpark Drömling von Joachim Weber und Helmut Müller
Die Weißstorchbrutsaison im Naturpark Drömling war, auch wie in den zurückliegenden
Jahren, von einigen Besonderheiten geprägt. Zwar konnte das gute Brutergebnis von 1999
nicht ganz erreicht werden, es wurden 2 Jungstörche weniger aufgezogen, die Population
insgesamt kann aber als stabil eingeschätzt werden.Der erste Storch traf am 28.03. in
der Kolonie Belfort auf dem Horst am Kunrauer Vorfluter ein. Bis zum 01.04. hatten 8
Störche ihren Horst besetzt. Die Horstbelegung erfolgte in diesem Jahr, wahrscheinlich
auf Grund ungünstiger Witterungsbedingungen auf der Zugroute, etwas später als im Vorjahr.
Am 21.04. waren, bis auf den Horst bei Familie Kausche in Oebisfelde, 42 Horstpaare damit
beschäftigt das Nest für das Brutgeschäft herzurichten.
Als Brutpaare konnten dann Mitte Mai auch 33 Paare zweifelsfrei
ermittelt werden, die am Ende der Saison 2,84 Junge pro Horst erbrüteten. Somit liegt
das Brutergebnis von 94 Jungstörchen nur knapp unter dem Ergebnis von 1999.
So konnte in diesem Jahr eine Neuansiedlung bei der Kolonie Kramer in Miesterhorst
beobachtet werden. Dieses Brutpaar konnte 2 Jungstörche erfolgreich aufziehen. Leider
gab es auch in diesem Jahr wieder Verluste bei den Störchen. In Bösdorf wurden 2 strangulierte
Jungvögel auf dem Horst gefunden. Sie erstickten an Kunststoffschnüren die sich um den Hals
gewickelt hatten. Es ist immer wieder bedauerlich das durch achtlos weggeworfene Schnüre
von Strohpressen, die dann mit Nistmaterial von den Altstörchen in den Horst getragen werden,
Jungstörche qualvoll verenden müssen. Aber auch ein Altstorch, der allerdings keinem Brutpaar
zugeordnet werden konnte, wurde unter einer Stromleitung in Bösdorf Anfang Mai gefunden.
Das Storchenjahr 2000 war aber trotz dieser Ausfälle insgesamt positiv. Waren 1999 41
Horstpaare anwesend, so waren es im Jahr 2000 mit der Neuansiedlung 42 Paare.
Für den Naturpark ergibt sich für das Jahr 2000 folgende Bilanz: